Beratungsnetzwerk Grenzgänger ,
Das Beratungsnetzwerk Grenzgänger ist eine Informations- und Beratungsstelle für Ratsuchende, die mit dem Thema des religiös begründeten Extremismus konfrontiert sind. Seit der Gründung im Jahr 2012 arbeitet das Beratungsnetzwerk in Kooperation mit der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und ist für das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen zuständig. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und in unterschiedlichen Sprachen möglich.
Träger des Projekts ist der Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit (IFAK e. V.) in Bochum. IFAK e. V. ist eine gemeinnützige, parteipolitisch neutrale und religiös ungebundene Selbstorganisation von Zuwanderern und Einheimischen auf kommunaler Ebene. Sie ist Träger von mehreren Einrichtungen, Projekten und Maßnahmen im Bereich der interkulturellen Kinder- und Jugendhilfe sowie der Migrationssozialarbeit in verschiedenen Bochumer Stadtteilen. Aufgrund des hohen Bedarfes wurde das Angebotsspektrum der IFAK e. V. weiter ausgebaut und erweitert, so dass das Beratungsnetzwerk Grenzgänger und das Beratungsnetzwerk Anschluss hier seit vielen Jahren wichtige Interventionsarbeit im Bereich religiös begründeter Radikalisierung leisten.
Details zu den Angeboten
Beratung
Das Beratungsnetzwerk Grenzgänger berät sowohl das Umfeld von Menschen, die sich in einem Hinwendungsprozess befinden, als auch Menschen, die sich aus Szene und Ideologie lösen wollen.
Unsere systemische Beratung reflektiert zunächst die in die Beratung mitgebrachten Probleme, um anschließend unter anderem durch die Aktivierung von Ressourcen und Netzwerken eine Verbesserung der Lebenssituation zu erreichen. Dieser Herangehensweise liegt die Annahme zu Grunde, dass die Deradikalisierung von betroffenen Personen auf jeglicher Radikalisierungsstufe über eine gute und enge Beziehungsarbeit am besten funktioniert und so den größten Erfolg verspricht.
Mit den Ratsuchenden werden in diesem Zusammenhang intensive Gespräche geführt und gemeinsame Handlungsstrategien erarbeitet, auch psychologische Beratung und Traumatherapie werden angeboten. Behörden und Schulen gehören auch dem Kreis der Beratungsnehmer an.
Der Austausch von Ratsuchenden wird durch die Initiierung von Angehörigentreffen gefördert.
Die Ratsuchenden werden von einem interdisziplinären, multilingualen Team betreut, das sich auch durch seine vielfältige Zusammensetzung im Hinblick auf Herkunft, Religionszugehörigkeit, Alter und Geschlecht für den Beratungsprozess als sehr effektiv erweist.
Weiterhin bietet das Beratungsnetzwerk "Anschluss" seit 2017 als Teil des Beratungsnetzwerks "Grenzgänger" Informationen und Beratung für Ratsuchende, die im Kontext von Migration und Flucht arbeiten und im Rahmen ihrer Tätigkeit mit religiös begründetem Extremismus konfrontiert sind.
Intervention und Deradikalisierung
Auf dem Gebiet der Intervention und Deradikalisierung arbeitet das Beratungsnetzwerk Grenzgänger mit Personen und Ratsuchenden zusammen, die von der Thematik betroffen sind und sich Hilfe und Aufklärung wünschen.
In Einzelgesprächen wird es möglich, das Problem beim Namen zu nennen und eine Beziehung zueinander aufzubauen. Ganz wichtig ist es in diesem Zusammenhang, möglichst viel über "face-to-face Kontakte" zu arbeiten. So kann ein Gefühl von Nähe entstehen, das unerlässlich ist, wenn ein so sensibles Thema wie Radikalisierung behandelt wird. Ohne das Thema „Deradikalisierung“ in den Mittelpunkt zu stellen, kann man dann in diesen Gesprächen an der Thematik systemisch so arbeiten, dass das Erreichen eines allgemeinen Zufriedenheitszustands als erstrebenswert erachtet wird und das extremistische Gedankengut in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung verliert.
Fortbildung und Trainings
Das Beratungsnetzwerk Grenzgänger bietet Veranstaltungen und Workshops für unterschiedliche Zielgruppen an. Die Anzahl der Teilnehmer und auch die Inhalte der Angebote können variieren.
Je nach Zielgruppe (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, pädagogische Fachkräfte etc.) existieren unterschiedliche Bedarfe. Das Beratungsnetzwerk Grenzgänger entwickelt nach Absprache mit den Angebotsnehmern passgenaue Inhalte, damit die Teilnehmer gestärkt aus den Veranstaltungen herausgehen und anschließend sicherer im Umgang mit der Thematik sind.
Folgende Themengebiete gehören zum inhaltlichen Repertoire:
- Allgemeine Wissensvermittlung zum Themenfeld, Informationen zum Islam und Radikalisierung
- Erkennen von problematischen Situationen und der Umgang damit, Abbau von Verunsicherungen
Je nach Zielgruppe werden die Inhalte durch unterschiedliche Formen der Einzel- und auch Gruppenarbeit vermittelt. Sowohl Vorträge, als auch Rollenspiele und Reflexionsphasen gehören zu einem Workshop-Tag und wechseln sich ab.
Termine und Dauer der Veranstaltungen können individuell abgesprochen werden.
Adresse
Projektträger: IFAK e.V.
Kortumstraße 106-108
44787 Bochum, Nordrhein-Westfalen
Kontakt:
Telefon:
+49 234 687 266 64
E-Mail:
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